Der Taxifahrer von Jerantut

In der neuen Episode greifen wir eine Klangfarbe der ersten Staffel auf: Heute hört ihr eine Kurzgeschichte. Doch im Gegensatz zur ersten Staffel, in der ich die Texte meiner Gäste gelesen habe, handelt es sich diesmal um einen eigenen Text (als Supporter:innen könnt ihr alle Lesungen hören). Momentan sammle ich Geschichten für einen Kurzgeschichtenband, den ich zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt veröffentlichen möchte.

In dieser Folge werdet ihr eine Geschichte hören, die Katha und mir in Malaysia widerfahren ist. Und zwar die, des Taxifahrers von Jerantut. 

Viel Spaß dabei.

Da ich vom Taxifahrer selbst keine Bilder machen konnte (nach dem Hören werdet ihr sicher verstehen warum), besteht das heutige Editorial aus einer Bildstrecke, die ich damals am Zielpunkt unserer Reise aufgenommen habe: Eine Serie aus dem Taman Negara Nationalpark.

Auszug aus: 100 Baht for an illusion

Kathas und meine Weltreise war gebunden an eine Recherchereise, die ich 2014 und 2015 im Rahmen meines Stipdeniums der Studienstiftung des Deutschen Volkes machen durfte. Aus diesem Grund verbrachten wir einige Monate in mehreren Ländern Südostasiens. Dort habe ich die kulturellen Veränderungen untersucht, die insbesondere durch westlichen Tourismus entstanden sind. Einige der hier gezeigten Bilder sind Teil der fertigen Ausstellung mit dem Namen 100 Bath for an illusion.

100 Baht for an illusion

Primäre Einnahmequelle südostasiatischer Länder ist der “Erlebnistourismus”.

Der touristische Erwartungshorizont verändert die Region seit den 90er Jahren zunehmend. Sie steht im Spannungsfeld zwischen Tradition und touristischer Assimiliation.

Die fortschreitende Vernetzung der Welt lässt unterschiedliche Kulturen immer stärker miteinander verschmelzen. Die Veränderung ist schleichend und birgt die Gefahr, Traditionen und Natur binnen weniger Jahre unwiederbringlich zu verlieren.

Vom Schritt zurück und den Kampf um die Deutungshoheit einer Kulturveränderung.

Taman Negara

Der Malaysische Regenwald ist  130 Millionen Jahre alt und gilt als das älteste Waldgebiet der Erde.

Der Besuch von Eingeborenendörfern ist inzwischen in beinahe allen pauschalen Touren obligatorisch, da Einheimische den Kontakt zu den Ureinwohnern gesucht und diese mit Geld und Alkohol gelockt haben.

Seitdem erhalten die Stammesführer für jede Gruppe eine Vergütung. Durch das Geld und die Gewöhnung an Waren sind sie abhängig von den Besuchern geworden, obwohl sie keinen Kontakt zur Außenwelt suchen.

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